Die „Foresta Umbra“ könnte auf die Sprünge helfen

Die Teilnehmenden an der Senioren-WM 2022 in Apulien bewegen sich seit Mittwoch in der „Foresta Umbra“. Der riesige Buchenwald ist „das grüne Herz“ der Region Gargano. Das Wettkampfzentrum ist nur wenige Kilometer von der Meeresküste entfernt. Gelaufen wird auf einer Höhe von rund 700 m. Dolinen, braune und schwarze Signaturen, wenig Wege: hier könnte man OL lernen.

Die Senioren-WM 2022 in Italien ist zwar noch nicht vorbei. Doch was schon die beiden Sprintbewerbe in Peschici und in Vieste und jetzt die zwei Läufe im Wald gezeigt haben: Es wird in diesem Jahr keine „Zufallsweltmeister“ geben. Die Anforderungen sind hoch; das gleiche gilt für das Niveau in allen Kategorien.

4 von 6 erreichen das A-Finale
Die „Forest Qualification“ hat schon „die Spreu vom Weizen“ getrennt. Wege waren eine Seltenheit. Mit Glück konnte man einen Pfad erkennen. Diesen folgen zu können, war nicht die Absicht des Bahnlegers. Die Geländeformen waren grundsätzlich klar. Dolinen folgten Schlag auf Schlag. Man hätte nur sorgfältig Kartenlesen müssen. Und den Kompass konsultieren!
Wer seinen Standort nicht mehr kannte, fand nur mit Glück – oder der Mithilfe von anderen – auf die Spur zurück. Vom Vereins-Sextett meistere Willi Streuli seine Aufgabe am besten. Er lief bei M75-3 auf Rang 10. Bei M75-2 war Ruedi Kellenberger als 40. zu langsam für einen A-Startplatz. Noch klarer war das Verdikt bei Ruth Wüest. Sie brauchte bei W65-1 viel Zeit und landete als 45. am Ende der klassierten Teilnehmerinnen. Monika Ammann (W60-1) machte mehrere Ehrenrunden, sicherte sich aber als 33. gerade noch einen Platz im A-Final. Mit Rang 20 holte sich Rolf Wüstenhagen (M50-2) das angestrebte A-Ticket. Auch Mario Ammann (M65-1) machte grosse „Fehler“.  Rang 12 war gut genug für das A-Finale.

Steigerung von Monika Ammann
Vom Grundsatz hätte man erwartet, dass der Qualifikationslauf mehr Routen mit der Möglichkeit von Wegen bietet und der Finaltag als Mitteldistanz-OL technisch noch schwieriger würde. Doch aus strategischen Gründen war es fast umgekehrt. Die meisten Kategorien konnten sich am Donnerstag mehr an Wegen orientieren. Abseits davon blieb es anspruchsvoll und spannend. Von den A-Finalisten konnte sich einzig Monika vor allem rangmässig verbessern: Rang 28. Seine Position gehalten hat Willi Streuli: Rang 10 in der Quali bei 3 Serien; jetzt Rang 33.
Mario Ammann (Rang 49) und Rolf Wüstenhagen (Rang 53) sind etwas abgerutscht. Ruth Wüest klassierte sich in ihrem B-Final im Mittelfeld. Ruedi Kellenberger leistete sich leider einen Fehlstempel. Das führt beim abschliessenden Langdistanz-Final vom Samstag wahrscheinlich zur Relegation ins C-Feld. Für die anderen bleibt es bei der gleichen Zuteilung wie bei der Mitteldistanz.